Konzertabschluss: Qualität der Orgel spricht sich rum
26 Oktober 2016
Zum Abschluss der Konzert-Saison in der Seehäuser Petri-Kirche gab es noch einmal einen besonderen Leckerbissen.
Wenn ein international renommierter Organist mit dem Flugzeug und der Bahn aus Italien nach Seehausen anreist, dann muss das schon einen triftigen Grund dafür geben. Der Organist Giorgio Parolini, Jahrgang 1971, erfuhr in seiner Heimat, dass vor kurzem die große Lütkemüller-Orgel in der St.-Petri-Kirche fertig restauriert wurde und nun in voller Klangqualität gespielt werden kann. Mit seiner Reise am Sonntag erfüllte er sich seinen Wunsch, diese Königin der Instrumente kennen zu lernen.
Gleich nach seiner Ankunft in Seehausen, so Pfarrer Mohr, dessen Familie dem Künstler Obdach gewährte, setzte sich Herr Parolini an die Orgel und spielte drei Stunden lang in der kalten Kirche. Ohne größere Pause nahm er danach wieder seinen Platz am Instrument ein, um zum Abschluss der Orgelsaison für die Seehäuser und ihre Gäste ein Konzert zu geben. Meisterhaft spielte er Werke von J. S. Bach, Robert Schumann und Max Reger (Ave Maria). Selbst der Pilger-Chor aus Richard Wagners Oper Tannhäuser stand auf dem Programm. Der Künstler reizte die volle Klangfülle des Instrumentes von den kaum hörbaren bis zu den kraftvollen Tönen aus. Nach der „ Rapsodia italiana“ erfolgte ein unbändiger Beifall mit stehenden Ovationen.
Nach diesem großartigen Konzert, welches im Rahmen des gemeinsamen Musikfestes bei der Altmarkkreise und mit Unterstützung der Kreissparkasse Stendal durchgeführt wurde, trafen sich noch viele der Gäste zu einer Nachbereitung des Gehörten im geheizten Gemeinderaum. Dort lobte die Kantorin Sophie Charlotte Tetzlaff zum Abschluss auch das Engagement von Gisela Jannik und Rosemarie Stüwe während der Konzertreihen.
Walter Schaffer (“Volksstimme”, 26/10/2016)